App zu den „Wegen der Erinnerung“ in der Gemeinde Nohfelden entwickelt
Nach fast anderthalbjähriger Entwicklungszeit hat die Stolperstein AG der Gemeinschaftsschule Nohfelden-Türkismühle am vergangenen Montag im Rahmen einer Feierstunde ihre neue App „Wege der Erinnerung Interaktiv“ vorgestellt. Die Stolperstein AG nutze zunächst die Gelegenheit im Rahmen der Veranstaltung ihre nun 11-jährige Projektarbeit den zahlreichen Gästen vorzustellen. Unter anderem nahmen neben dem Beauftragten für jüdisches Leben im Saarland und gegen Antisemitismus Herrn Prof. Dr. Roland Rixecker, dem Saar-Bildungsstaatssekretär Herrn Jan Benedyczuk, dem ersten Kreisbeigeordnete des Landkreises St. Wendel Herrn Friedbert Becker in Vertretung des Landrats, dem Bürgermeister der Gemeinde Nohfelden Herrn Andreas Veit und der Vorsitzenden der Synagogengemeinde Saarbrücken Frau Ricarda Kunger auch Vertreter der Landtagsfraktionen der CDU und SPD, Vertreter der Kirchen, des Landesinstituts für Pädagogik und Medien, der Sparkassenstiftung zur Förderung des Landkreises St. Wendel sowie weiterer Netzwerkpartner und Unterstützer der Schule an der Veranstaltung teil. Auf Initiative der Schülerinnen und Schüler der Stolperstein AG erinnern seit 2019 acht Stelen in den Dörfern Bosen, Gonnesweiler und Sötern an das ehemalige jüdische Leben in der Gemeinde Nohfelden. Die Stelen wurden an den Stellen aufgestellt, an denen noch Spuren jüdischen Lebens zu finden sind: vor den ehemaligen Synagogen und Schulen in Bosen und Sötern, vor den jüdischen Friedhöfen in Gonnesweiler und Sötern sowie vor den ehemaligen Mikwen in Gonnesweiler und Sötern. Nun haben die Mitglieder der AG zu ihren Wegen der Erinnerung in den drei Dörfern mit Hilfe der Firma Eurokey Software GmbH aus Dudweiler und in Zusammenarbeit mit dem Adolf-Bender Zentrum St. Wendel eine App programmiert, mit deren Hilfe sich interessierte Besucher über ihre IOS- oder Android-Geräte kostenlos, ansprechend, umfassend und zeitgemäß über die jüdische Geschichte der Gemeinde Nohfelden informieren können. Die App soll vor allem junge Menschen dazu bringen, sich mit dieser wichtigen Geschichte auseinanderzusetzen. Die App kann beispielsweise gut im Geschichtsunterricht oder an Wandertagen eingesetzt werden, um die Thematik für junge Menschen ansprechend zu vermitteln. Zudem können die Schülerinnen und Schüler mit Hilfe der App auch selbstständig arbeiten, was die Motivation noch erhöhen dürfte. Deshalb hat die AG in der App zu Sötern zusätzlich entsprechende, schülergerechte Arbeitsmaterialien hinterlegt. Die App gibt es in drei Versionen: eine Version für Sötern, zusätzlich mit Arbeitsmaterialien für Schüler*innen und Jugendliche, eine Version für Bosen und eine Version für Gonnesweiler. Zu den einzelnen Orten der Erinnerung gibt es Bilder und Informationstexte zum Nachlesen. Sie geben einen einführenden Einblick in die jüdische Geschichte der drei Dörfer. Außerdem wurden die Texte noch von den AG Mitgliedern eingesprochen, um die App auch für sehbeeinträchtigte Menschen nutzbar zu machen. Finanziert wurden die App aus Preisgeldern der AG sowie Zuwendungen der Sparkassenstiftung zur Förderung des Landkreises St. Wendel, dem Landkreis St. Wendel sowie der Gemeinde Nohfelden. Die App findet man in der App „Orte der Erinnerung“, die vom Landesinstitut für Pädagogik und Medien entwickelt wurde. Die AG freut sich über jede Nutzung und Rückmeldungen aus der Praxis.
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